Die TITK-Gruppe auf der Messe K 2025 in Düsseldorf
Bio-Klebstoff, Metalldruck-Filamente, Leichtbau-Tapes: TITK-Gruppe zeigt auf der K ganze Vielfalt der PolymereHalle 7, Stand B24 auf Ebene 0 – das ist seit vielen Jahren der angestammte Platz der TITK-Gruppe aus Rudolstadt, wenn es auf den weltweit wichtigsten Branchentreff der Kunststoffindustrie nach Düsseldorf geht. Auch in diesem Jahr präsentieren das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. und seine beiden Tochterunternehmen OMPG und Smartpolymer auf der Messe K wieder innovative Produkte und Dienstleistungen rund um Forschung, Prüfungen und Transfer. Darunter den mehrfach preisgekrönten Bio-Schmelzklebstoff Caremelt®, hochgefüllte Filamente für den Metall-3D-Druck oder carbonfaserverstärkte Tapes für anspruchsvollste Leichtbau-Anwendungen.
Wir stellen Ihnen auf der K 2025 folgende Beispiele aus unserem Portfolio vor:
TITK - Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V.
- Caremelt® - vollständig biobasierter und bioabbaubarer Schmelzklebstoff
- Entwicklungen auf den Gebieten technischer Kunststoffe, Phasenwechselmaterialien (PCM) zur Speicherung von Wärme und Kälte sowie zur Funktionalisierung von Elastomeren
OMPG - Ostthüringische Materialprüfgesellschaft für Textil- und Kunststoffe mbH
- akkreditierte Prüfdienstleistungen an Kunststoffen
- Materialprüfung von Automobilanwendungen, Medizinprodukten, Bedarfsgegenständen und Rezyklaten
smartpolymer GmbH
- Phasenwechselmaterialien (PCM) für das Thermomanagement, z.B. zur wirkungsvollen Temperierung von Akkus

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Martin Geißenhöner | Henning Austmann | Daniela Altendorf | Uwe Schmidt |
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Schwerpunkte | Schwerpunkte | Schwerpunkte | Schwerpunkte |
PCM-Polymer-Compunds Extrusion und Compoundierung Modifikation von Kunststoffen | Polyamide Strahlenvernetzung Kunststoffadditive Auftragssynthesen | Elastomere (Gummi/Kautschuk etc.) Modifikation und Funktionalisierung Compoundierung Labormaßstab | Bio-Klebstoff Caremelt® Phasen-Wechsel-Materialien (PCM) zur Wärme- und Kältespeicherung Beflockte Applikatoren für den kosmetischen und dentalen Bereich |
Neuigkeiten & Innovationen
Flexible, selbstregelnde Heizelemente — effizient und sicher
Kurzüberblick
PTC‑Heizfolien (Positive Temperature Coefficient) erhöhen ihren Widerstand bei steigender Temperatur. Dadurch begrenzen sie selbsttätig die abgegebene Leistung und schützen empfindliche Materialien, Personen und das Heizelement vor Überhitzung - ganz ohne zusätzliche Elektronik. Die Heizleistung passt sich dem aktuellen Wärmebedarf an: Höhere Leistung bei niedrigen Temperaturen, reduzierte Leistung bei hohen Temperaturen.
Vorteile auf einen Blick
- Selbstregelnd: keine externe Temperaturregelung nötig
- Sicher: inhärente Begrenzung der Leistungsabgabe, Schutz vor Überhitzung
- Vielseitige Eigenschaften: flexibel, thermisch verformbar, kaschierfähig, siegelfähig
- Umweltfreundlich: recyclebare Folien ohne aufgedruckte Leitungen
- Einfach integrierbar: verschiedene Dicken, Einbettung in Kunststoffbauteile möglich
Typische Einsatzbereiche
- Elektrische Fußboden- und Wandheizungen
- Fahrzeugheizungen (E‑Mobility, Schienenfahrzeuge, Sitzheizungen)
- Aquarien, Wasserbetten, medizinische Liegen/OP‑Tische
- Sensor-, Spiegel- und Behälterheizungen
- Schuhsohlen, Sitzflächen und andere flächenbezogene Heizanwendungen
Technische Basisdaten
Eigenschaft | Wert |
Spezifischer Widerstand | ca. 1 – 100 Ω·cm (Leitfähigkeit 0,01 – 1 S/cm) |
Widerstandszunahme | Faktor 2–50 bei 80 °C; Faktor ≈300 bei 100 °C |
Zieltemperaturbereich | ≈ 40 °C bis 100 °C |
Heizleistung | einstellbar ≈ 0,1 – 1,5 kW/m² (abhängig von Anwendung) |
Material | Polyolefinbasierte Folie, additiviert, ohne Metalle, hohe Zyklusstabilität |
Erster vollständig biobasierter und biologisch abbaubarer Schmelzklebstoff
Eingesetzt werden Biopolymere, wie z.B. Polylactid (PLA), Polybutylensuccinat (PBS), biobasierte und abbaubare Harze, Wachse und Weichmacher
Eigenschaftsprofil:
Eigenschaft | Methode / Standard | Caremelt | Konventioneller Schmelzklebstoff |
Adhäsion / Kohäsion | DIN EN 1465 | 2,0 MPa – 6,0 MPa (Edelstahl) | 2,0 MPa – 4,0 MPa (Edelstahl) |
Wärmestandfestigkeit | S.A.F.T. | 90°C – 130 °C | 90°C – 120 °C |
Viskosität | Rheometer | > 5.000 mPa*s (160 °C) | ab 1.000 mPa*s (160 °C) |
Schmelzbereich | DSC | 85 – 115 °C | 80 – 120 °C |
Offene Zeit | TITK Methode | 15 – 150 s | 5 – 60 s |
Verarbeitungszeit | TITK Methode | 10 – 100 s | 1 – 20 s |
Anwendungsbereiche:
Verpackung und Logistik, Buchbinderei und Druckweiterverarbeitung, Möbel- und Holzindustrie, Textil- und Vliesstoffverarbeitung, Automobilindustrie, DIY-Bereich
Flexible Formvarianten:
Granulat:
- kleiner Extruder: 100 kg – 1.000 kg
- großer Extruder: 1t – 100t
Sticks (mit Kooperationspartner):
- Durchmesser: 7 mm, 11 mm
- Länge: variabel
Vlies (mit Kooperationspartner):
- Flächengewicht: 15 g/m²- 120 g/m²
- Rollenbreite: 140 – 180 cm
Folie: (mit Kooperationspartner)
- Flächengesicht: 20 – 1.000 g/m2
- Rollenbreite: 120 -210 cm
Ansprechpartner:
Andreas Krypczyk
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Native Polymere und Chemische Forschung
Tel.: +49 3672 379-270
E-Mail: krypczyk@titk.de
Metall-3D-Druck
Prozess:
- Binder (Kunststoffblend aus mind. zwei Komponenten, eine Komponente ist wasserlöslich, die andere nicht) wird zusammen mit hohen Anteilen an Metall- oder Keramikpulver compoundiert
- aus diesem Compound wird anschließend ein Filament für den FFF-Druck (Fused-Filament-Fabrication) extrudiert und aufgespult
- das Filament wird zu einem Bauteil verdruckt
- anschließend erfolgt eine Lösungsmittelentbinderung im Wasserbad, bei der die wasserlösliche Hauptkomponente entfernt wird
- der restliche Kunststoffanteil (Backbone) wird im Ofen thermisch entfernt
- zum Schluss wird das Bauteil gesintert und bei Bedarf nachbearbeitet
Projektziel:
- konventionell verfügbare Filamente benötigen toxische oder brennbare Lösungsmittel zum Lösungsmittelentbindern
- eigens entwickelte Blends des TITK sind teilweise wasserlöslich und somit umweltfreundlich und nachhaltiger
- die additive Fertigung metallischer Bauteile über Materialextrusion bietet gegenüber kostenintensiven pulverbett-basierten Verfahren wie z.B. dem Lasersintern deutliche Kosten- und Effizienzvorteile für Prototypen oder Kleinserien (man braucht nur einen günstigen Drucker und das passende Filament, Entbindern und Sintern wird als Dienstleistung in Anspruch genommen, für SLS z.B. großer Anlagenumfang notwendig)
Projekte:
- Forschergruppe „MexWer“ zur Herstellung metallischer Bauteile aus Werkzeugstahl ist im Juni 2025 abgeschlossen worden, es konnten erfolgreich erste Bauteile gesintert werden
- ab Mai 2025 läuft ein Folgeprojekt („Binderentwicklung für die nachhaltige Materialextrusion“), in dem weitere Bindersysteme und auch die Fertigung keramischer Bauteile untersucht werden
Ansprechpartner:
Edgar Merting
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abteilung Kunststoff Forschung
Tel.: 03672/379425
Mail: merting@titk.de
Nachhaltiges Materialkonzept als Einheit von Bauteil und Dekor
Aufgabenstellung
Ziel des Vorhabens war die Erarbeitung eines Materialkonzepts, welches Naturfaserträgermaterialien mit (Recycling-)Dekormaterialien unter Beachtung der Einstofflichkeit für ein späteres Recycling der Bauteile kombiniert. Dieses Materialkonzept sollte dabei idealerweise für One-Shot-Prozesse geeignet sein. Fokus lag auf der Entwicklung von Vliesdekoren auf Recycling-PP- bzw. PES-Fasern. Wesentlicher Schwerpunkt war die Optimierung der Dekoroberflächen der Vliesstoffe in Bezug auf deren Reib- und Scheuerbeständigkeit und die Verarbeitbarkeit in One-Shot-Prozessen gemeinsam mit dem Naturfaserträger, um zusätzliche Kaschierprozesse und Klebstoffe einzusparen.
Ergebnisse
Entscheidend für eine Anwendung von Vliesdekoren im Interieur sind neben der Farbgebung und –konstanz, die Abrieb- bzw. Scheuerbeständigkeit ebendieser. Die Scheuerbeständigkeit konnte im Rahmen des Vorhabens durch geeignete Nachbehandlungen signifikant verbessert werden. Die Vliesstoffe erreichen dadurch die Vorgaben der Automobilhersteller. Über die Skalierung der Ausrüstungsversuche vom diskontinuierlichen Laborversuch in den kontinuierlichen kleintechnischen Maßstab konnte die industrielle Umsetzbarkeit gezeigt werden. Die ausgerüsteten Vliesstoffe wurden für die Herstellung von Demo-Bauteilen unter industrienahen Bedingungen eingesetzt. Die Versuche zur Bauteilherstellung demonstrieren die industrielle Übertragbarkeit der entwickelten Materialien und Prozesse. Für eine ausreichend hohe Haftung zwischen den Dekoren und dem Naturfaserträgermaterial sind keine zusätzlichen Klebewebs oder andere Hilfsmittel erforderlich.
Anwendung
Die erzielten Ergebnisse zielen maßgeblich auf eine Anwendung im automobilen Innenraum ab, besitzen dabei aber eine hohe branchenübergreifende Relevanz. Vorrangig profitieren Faserrecycler und Vliesstoffhersteller von den Ergebnissen. Das Potenzial von Dekor- bzw. Oberflächenvliesen bei der Gestaltung des automobilen Innenraums wurde bisher nicht erkannt. Durch die Arbeiten konnte aufgezeigt werden, dass ansprechende Designs auch mit Vliesstoffen möglich sind.