Zum Inhalt springen

Biobasierter Klebstoff für Gummibahnwaren

Projektleiter:               Andreas Krypczyk
Projektnummer:          BMWi / ZIM - ZF4068924EB9
Laufzeit:                       01.05.2019 bis 31.07.2021

Aufgabenstellung

Für die Entwicklung eines biobasierten Polyurethan-Klebstoffes für Gummibahnwaren sollte ein technisch vergleichbares biobasiertes Klebstoffsystem zu dem derzeit vom Projektpartner eingesetzten Klebstoff entwickelt werden. Die Eigenschaften der Gummibahnware (homogene Vermischung, Haftkraft, Belastbarkeit), welche sich im Zusammenspiel des Klebstoffes mit dem recycelten Gummigranulat ergeben, sollten daraufhin möglichst nachempfunden und verbessert werden. Dabei sollten die Gummibahnwaren für In- und Outdoor-Anwendungen entwickelt werden, die eine hohe Elastizität und Lebensdauer aufweisen.

Ergebnisse

Mit einer geeigneten Auswahl an biobasierten Polyolen und einem Diisocyanat konnte ein teilbiobasierter 2K- Polyurethan-Klebstoff entwickelt und im Labormaßstab erfolgreich hergestellt werden. Von der Verarbeitungsviskosität und den Klebeeigenschaften konnten einige Systeme das derzeit eingesetzte System sogar übertreffen. Die besten Ergebnisse konnten mit (S,S)-Lactid als Diester oder Apfelsäure als Dicarbonsäure und Glycerin als Polyol erzielt werden. Da für einen Anlagenversuch beim Projektpartner große Mengen an Klebstoff notwendig gewesen wären, war eine Umsetzung im Rahmen des Projektes nicht realisierbar. Dennoch bietet diese Entwicklung ein zukunftsträchtiges Potenzial für den Einsatz eines biobasierten 2K- Polyurethansystems. Alternativ konnte mit einem kommerziell verfügbaren 2K-Polyurethan-Klebstoffsystem im Labormaßstab ausreichend gute Ergebnisse erzielt werden. Dieses System bietet im Gegensatz zu dem im Projekt entwickelten Klebstoff den Vorteil, nicht erst kostenintensiv und zeitaufwändig produziert werden zu müssen, sondern kann als fertiges System von Hersteller bezogen werden. Ein Anlagenversuch beim Projektpartner wurde aber auch hier aufgrund großer Unsicherheiten bezüglich der geeigneten Verfahrenstechnik mit dem Umgang eines 2K-Klebstoffsystems im Vergleich zu dem derzeit eingesetzten 1K-Polyurethansystems im Rahmen des Projektes nicht durchgeführt. Dennoch bietet das System die Möglichkeit, mit einer Anpassung der Verfahrenstechnik ein kommerziell verfügbares Produkt mit einem hohen Anteil nachwachsender Rohstoffe potenziell nutzen zu können. Im Rahmen des Projektes ist es zudem zusammen mit einem Industriepartner gelungen,ein Klebstoffsystem zu entwickeln,mit dem freies CO2im Klebstoff gebunden und so der Umwelt entzogen wird. Das System ist daher nicht biobasiert, liefert aber durch die Bindung von freiem CO2 einen Beitrag zum Klimaschutz und reduziert den Anteil an petrochemischen Ausgangsstoffen in der Klebstoffformulierung.

Anwendung

Die Forschungsergebnisse sind sowohl für das TITK, den Projektpartner PVP Triptis GmbH als auch für Klebstoffhersteller und -verarbeiter interessant. Neben dem Einsatz als Klebstoff für Gummibahnwaren sind auch andere Anwendungen, bei denen 2K-Polyurethanklebstoffe verwendet werden, vorstellbar.