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Preis-Stifter aus Bayern folgen Einladung ans TITK

Peter und Jochen Pelz besichtigen die „Geburtsstätte“ von Caremelt® und diskutieren angeregt über das breite Portfolio des Forschungsinstituts.

Auf Einladung von Direktor Benjamin Redlingshöfer statteten Peter und Jochen Pelz von der Ernst-Pelz-Stiftung aus Geretsried (Bayern) dem TITK jetzt einen Besuch ab. Ausgangspunkt für die Stippvisite: Der am Rudolstädter Forschungsinstitut entwickelte biobasierte und bioabbaubare Schmelzklebstoff Caremelt war Anfang Juli in Würzburg mit dem renommierten „Ernst-Pelz-Preis“ ausgezeichnet worden.

1992 ins Leben gerufen auf Initiative von Peter Pelz, will der Preis Technologien für die Verwertung nachwachsender Rohstoffe weiter voranbringen und auch finanziell fördern. In Anerkennung der unternehmerischen Leistungen seines Vaters Ernst Pelz (Empe Werke) benannte Peter Pelz den Preis nach ihm und gründete vier Jahre später die gleichnamige gemeinnützige Stiftung. Deren Tätigkeit ist besonders wertvoll, weil sie ihre Mittel nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilt, sondern sich selbst auferlegt hat, „Keimzellen zu identifizieren und zu unterstützen, die unsere menschliche Entwicklung (…) entscheidend voranbringen“. Daher steht die Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet nachwachsender, regenerativer Rohstoffe sowie alternativer Energien im Vordergrund. Gleichzeitig unterstützt die Stiftung aber auch junge Menschen beim Einstieg in unternehmerische Tätigkeiten sowie Projekte der Schul- und Berufsausbildung sowie der Kultur- und Heimatpflege.

Vor wenigen Tagen nun folgte Peter Pelz mit seinem Sohn Jochen dem Angebot aus Rudolstadt und überzeugte sich persönlich von den Bedingungen, unter denen der bereits mehrfach ausgezeichnete Schmelzklebstoff hier entstehen konnte. Woraus genau wird er gemacht? Was muss er alles können? Wie lässt er sich industriell herstellen und verarbeiten? Und für welche Anwendungen eignet er sich? – Die Wissbegier der Gäste war groß.

Gemeinsam mit dem zuständigen Projektleiter Andreas Krypczyk führte Benjamin Redlingshöfer sie auch ins Extrusionstechnikum, wo gerade eine Caremelt-Charge in Granulat-Form produziert wurde. Andreas Krypczyk konnte indes von einem neuen Forschungsprojekt zu Kantenbändern für den Möbelbereich berichten. Dabei arbeite man mit einem Klebstoffhersteller und einem Harzhersteller eng zusammen. Für eine wirtschaftsnahe Forschung ohne jegliche Grundfinanzierung sei diese strikte Anwendungsorientierung existenziell, wie Benjamin Redlingshöfer betonte.

Freuen dürfen sich über den Ernst-Pelz-Preis übrigens auch die fünf am Projekt Caremelt beteiligten Kollegen. Das Preisgeld von 10.000 EUR geht zur Hälfte als Sonderzahlung an sie. Die anderen 5.000 EUR werden für weitere Forschungsvorhaben in der Arbeitsgruppe verwendet.

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TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer mit den Gästen Peter und Jochen Pelz sowie Caremelt-Projektleiter Andreas Krypczyk (von rechts nach links) vor dem Forschungsinstitut. Peter Pelz nahm sich aus Rudolstadt einen Strang des ausgezeichneten Schmelzklebstoffs mit, um ihn daheim persönlich zu testen. (Foto: TITK / Steffen Beikirch)
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Caremelt-Projektleiter Andreas Krypczyk (links) erläutert den Gästen im Extrusionstechnikum des TITK die Herstellung des Schmelzklebstoffs. (Foto: TITK / Steffen Beikirch)
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Peter Pelz (links) mit seinem Sohn Jochen Pelz im angeregten Gespräch mit TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer. (Foto: TITK / Steffen Beikirch)