Zusammenarbeit über eine Distanz von 10.000 Kilometern: Die Technische Universität Ilmenau hat einen Kooperationsvertrag mit der Kanto Gakuin Universität im japanischen Yokohama geschlossen. Darin wird vereinbart, die akademische und pädagogische Zusammenarbeit auszubauen und das gegenseitige Verständnis zwischen den beiden Universitäten zu fördern. Angebahnt wurde die Vereinbarung durch das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. Das TITK ist seit vielen Jahren An-Institut der TU Ilmenau und arbeitet bereits seit 2006 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit der japanischen Hochschule zusammen.
Ilmenau/Rudolstadt – Den Besuch der Weltausstellung Expo in diesem Jahr in Osaka nutzte TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer auch als „Botschafter Thüringens“. So stand er im Juni nicht nur im Deutschen Pavillon auf der Bühne, um wichtige Innovationen aus dem TITK dem Expo-Publikum live vorzustellen. Er traf unter anderem auch mit Vertretern des Automobil OEM Isuzu und mit der Führung der Kanto Gakuin Universität (KGU) zusammen. Im Gepäck: eine vom Ilmenauer Uni-Präsidenten Prof. Dr. Kai-Uwe Sattler unterzeichnete Kooperationsvereinbarung. Diese konnte nun in Yokohama auch der Präsident der KGU, Prof. Dr. Yoshinari Koyama, per Unterschrift bestätigen.
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit wird der Austausch von Studenten, Fakultätsmitgliedern, Forschern und Verwaltungsmitarbeitern stehen. Weiterhin die Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte, Vorlesungen und Symposien sowie der Austausch von akademischen Informationen und Materialien. Auf Grundlage dieser zentralen Vereinbarung sollen nun die Fakultäten und Institute beider Universitäten die Kooperation durch Projekte mit Leben erfüllen.
Über die Kooperationsvereinbarung zeigte sich der Vizepräsident für Internationale Beziehungen und Transfer der TU Ilmenau, Professor Jens Müller, sehr erfreut: „Neben der länderübergreifenden Forschung eröffnet sie über unser An-Institut TITK in Rudolstadt große Möglichkeiten insbesondere auch beim direkten Transfer der Forschungsergebnisse in die Wirtschaft – bei zunehmend globalen Forschungs- und Wirtschaftsräumen ein nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil.“
Eine wichtige Vermittlerrolle hatte im Vorfeld auch Dr. Keiichiro Sano übernommen, der als Professor für symbiotisches Design an der KGU lehrt. Prof. Dr. Sano war bereits seit 2006 jedes Jahr, außer während der COVID-19-Pandemie, ein- oder zweimal jährlich für mehrere Monate am TITK, um Ideen auszutauschen und gemeinsame Forschung zu betreiben. Die Anfänge dieser Zusammenarbeit gehen auf das gemeinsame Interesse an faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen sowie auf Forschungsvorhaben zu Kunststoff-Recyclingstrategien zurück. Hierzu fanden auch schon internationale Konferenzen mit beiden Partnern statt.
Vor wenigen Tagen erst weilte TITK-Abteilungsleiter Dr. Thomas Reußmann vor Ort in Japan, um mehrere Vorträge zu halten und eine weitere internationale Recyclingkonferenz vorzubereiten. Diese wird dann natürlich auch unter Beteiligung der TU Ilmenau stattfinden.


