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Piezofaser wird zur Saite für Musikinstrumente der Zukunft

Seit längerem schon kooperiert das TITK mit dem Start-up „The Center for Haptic Audio Interaction Research“ (CHAIR) aus Weimar. Ein gemeinsamer Forschungsbeitrag zum Thema "Piezoelektrische Saiten für Musikinstrumente" hat nun den „Best Demo Award“ auf der Konferenz NIME 2020 in Birmingham gewonnen.

Dieses internationale Branchen-Event vereint Wissenschaftler, die sich mit Musikinstrumenten der Zukunft beschäftigen. Gemeinsam mit Marcel Ehrhardt vom TITK präsentierten die CHAIR-Gründer Max Neupert und Clemens Wegener auf der Konferenz ihre Demo – coronabedingt allerdings nur virtuell in einem Video. Das jedoch kam in der Szene so gut an, dass es zum Abschluss der Konferenz ausgezeichnet wurde.

Dank eines am TITK entwickelten Fertigungsprozesses für piezoelektrische Fasern wurde es möglich, erstmals eine solche Faser für die Verwendung in einem Musikinstrument zu untersuchen. Traditionell werden bei akustischen Streichinstrumenten piezoelektrische Sensoren verwendet, die unter oder hinter dem Sattel oder am Instrumentenkörper angebracht sind. Elektrische Saiteninstrumente verwenden hingegen Tonabnehmer, die die Magnetfeldstörungen der schwingenden Metallsaite messen.

Mit piezoelektrischen Fasern können nun Instrumente entworfen werden, ohne dass eine der beiden herkömmlichen Technologien erforderlich ist. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Klangerzeugung und das Design.

Weitere technische Details finden sich im Paper zur Forschungsarbeit, das auf dieser Seite heruntergeladen werden kann.

Seit diesem Jahr kooperieren CHAIR und das TITK auch im Rahmen des Thüringer Technologiewettbewerbs „getstarted2gether“. Das erfolgreiche Projekt dort trägt den Titel „CHAIR Ticket Instrument – interaktives Musikinstrument für elektronische Musik.“

Mehr Informationen zum Thüringer Technologiewettbewerb getstarted2gether sind hier zu finden.