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Junge Talente für Wissenschaft & Technik begeistern

Seit zwei Jahren hat auch die Region Südostthüringen ein Schülerforschungszentrum in Rudolstadt - ein Projekt des Innovations- und Gründerzentrums (IGZ) Rudolstadt und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT). Das TITK war damals einer der Initiatoren, half bei der Ausstattung der Räumlichkeiten und ist seither auch als Forschungspartner mit im Boot. In diesem Jahr geht die Weihnachtsspende der TITK-Gruppe in Höhe von 2.700 EUR an die Einrichtung. „Wir möchten dazu beitragen, junge Talente für die Wissenschaft und Technik zu gewinnen und frühzeitig ihre Begeisterung für die MINT-Fächer zu wecken“, sagt der geschäftsführende Direktor Benjamin Redlingshöfer.

Für das TITK - Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. und die beiden mit ihm verbundenen Unternehmen OMPG mbH und smartpolymer GmbH ist es inzwischen eine gute Tradition, eine regionale Einrichtung mit einer Weihnachtsspende zu unterstützen. Nach dem Kinderhospiz Mitteldeutschland, der Fürstin-Anna-Luisen-Schule Bad Blankenburg und dem Rudolstädter Gymnasium Fridericianum wird in diesem Jahr das Schülerforschungszentrum im IGZ mit einer Zuwendung bedacht. TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer überreichte am 06. Dezember einen Spendenscheck über 2.700 Euro an die Leiterin des Schülerforschungszentrums, Christina Heß von der STIFT.

Mit dem Betrag kann das Schülerforschungszentrum Rudolstadt nun in Technik zur Herstellung alternativer oder recycelter Kunststoffe investieren. Dazu soll ein „Holimaker“- Handspritzguss-Automat angeschafft werden. „Wir betreuen immer öfter Schüler-Projektarbeiten zu Kunststoffen. Das Interesse in diesem Bereich steigt“, begründet SFZ-Leiterin Christina Heß diese Idee.

Aktuell begleitet sie zum Beispiel eine Facharbeit von Schülerinnen der 9. Klasse aus dem Erasmus-Reinhold-Gymnasium Saalfeld. Sie hatten sich dafür Kunststoffe als Thema ausgesucht: Welche Arten von Kunststoff gibt es? Wie werden sie hergestellt? Und wie kann man zu umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Alternativen gelangen? Auf diese Fragen suchen die Schülerinnen Antwort. „Sie haben bereits mit Stärke getestet, wie sich biobasierte Kunststoffe herstellen lassen“, berichtet Christina Heß. „Vielleicht wird daraus sogar ein Beitrag für den Wettbewerb ‚Jugend forscht‘“, sagt Heß und erinnert sich an ein Schülerteam, das damit vor zwei Jahren sehr erfolgreich war. Für ein Projekt zur Herstellung von Folien auf Molke-Basis gab es 2020 den 2. Preis im Regionalwettbewerb.

Mit dem „Holimaker“ am Schülerforschungszentrum werden Schülerinnen und Schüler hier bald völlig neue Möglichkeiten erhalten. Mit einigen Schulen sind im kommenden Jahr auch Projekttage im Rahmen der Plastic Pirates Deutschland geplant, kündigt Christina Heß weiter an. Dabei sollen im Rahmen von Projekttagen gemeinsam Gewässer in der Region nach Kunststoff-Müll abgesucht werden, um dann zu überlegen, was sich aus dem Müll eventuell noch verwerten oder für die Herstellung neuer Kunststoffprodukte einsetzen lässt. Interesse daran bekundeten unter anderem bereits die Friedrich-Adolf-Richter Schule der AWO Rudolstadt oder das Heinrich-Böll-Gymnasium Saalfeld, informierte Heß.

TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer ist von den Ideen, die im benachbarten Schülerforschungszentrum angegangen werden, und von dem Engagement seiner Leiterin begeistert. Nachhaltig hergestellte Kunststoffe mit hervorragender Recyclingfähigkeit hat das Forschungsinstitut schon seit vielen Jahren im Fokus. „Kunststoffe sind nicht per se etwas Schlechtes, sie sind aus vielen Lebensbereichen einfach nicht mehr wegzudenken und ermöglichen unseren hohen Lebensstandard“, betont Redlingshöfer. „Aber wir müssen uns in unserem Umgang damit dringend neu orientieren.“ Sein Credo beschreibt er am liebsten mit den drei R – reduce, reuse, recycle (reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten). „Wenn sich junge Menschen bei Projekten in ihrer Freizeit aus eigenem Antrieb mit dieser Thematik befassen wollen, muss dies unbedingt unterstützt werden“, so der Institutsleiter.

Natürlich schwingt bei der diesjährigen Weihnachtsspende auch die Hoffnung mit, dass im Schülerforschungszentrum weiterhin Jungen und Mädchen für die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer begeistert werden, damit sie morgen als Techniker oder vielleicht auch als Wissenschaftler in der Region bleiben. „Die aktuelle Energiekrise verpflichtet uns alle zum Sparen. Darunter darf aber der Bereich Bildung und Forschung nicht leiden“, betont Redlingshöfer weiter. „Dies wäre fahrlässig, weil es sich dabei um Investitionen in unsere Zukunft handelt – zur Sicherung von Wohlstand, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Nur wenn wir weiterhin Spitzentechnologie ‚Made in Germany‘ anbieten können, gelingt es, unsere hohen Standards beim Gesundheitssystem, der Sozialfürsorge und den persönlichen Lebensgewohnheiten im Einklang mit unserer Umwelt zu garantieren.“

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TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer überreicht den Spendenscheck an Christina Heß (Mitte), Leiterin des Schülerforschungszentrums Rudolstadt, und Dagmar Schmidt, Geschäftsführerin der IGZ Innovations- und Gründerzentrum GmbH Rudolstadt. (Foto: TITK / Steffen Beikirch)