Die Teilnahme an der Internationalen Erfinder- und Neuheitenmesse iENA bleibt für das TITK eine feste Bank. Auch in diesem Jahr glänzte das Rudolstädter Institut in Nürnberg mit herausragenden Innovationen – und wurde von der internationalen Jury belohnt. Eine Gold- und eine Silbermedaille – so lautet die Bilanz.
Nürnberg/Rudolstadt – Dabei machte eine Weltneuheit aus dem TITK weiter von sich reden: Nach der Premiere Mitte Juni auf der Weltausstellung Expo in Japan wurde das erste Poloshirt aus einer dreifach recycelten Cellulosefaser nun Anfang November auch in Nürnberg hoch gelobt. Gilt diese herausragende Entwicklungsleistung doch als Meilenstein für das gesamte Textilrecycling.
Das Shirt besteht aus einer am TITK entwickelten Hanfzellstoff-Faser, die zum ersten Mal drei Aufbereitungsprozesse nacheinander überstanden hat. Und zwar so gut, dass sie problemlos zu einem modischen Polo bester Tragequalität verarbeitet werden konnte. Mit dieser Innovation hat das TITK bewiesen, dass ein stoffliches Textilrecycling nicht bei einem Umlauf und 100 % Recyclingrohstoff enden muss, sondern dass mehrfaches Recycling auch für anspruchsvolle textile Produkte ohne Qualitätsverlust möglich ist. Die textiltechnische Umsetzung dieses Unikats erfolgte durch das Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung der Hochschule Niederrhein.
Eine Silbermedaille verlieh die iENA-Jury für das zweite TITK-Exponat – eine „selbstregelnde Heizmatte mit lokal aktivierbarer Wärmeabgabe“. Soll heißen: Die Heizmatte aus leitfähigem Polymermaterial reagiert intelligent auf direkten Kontakt. Nur dort, wo Personen, Tiere oder Gegenstände aufliegen, entsteht sofort wohltuende Wärme – ganz ohne Sensoren oder externe Steuerung, wodurch der Energieverbrauch der Matte deutlich reduziert wird.
Die Regelung übernimmt das Material selbst: Lokale Deformation aktiviert die Wärmeabgabe, während die Materialeigenschaften so angepasst sind, dass eine Überhitzung zuverlässig verhindert wird. Die Neuentwicklung ist damit ideal für energieeffiziente Sitz- und Standheizungen, Haustierwärmeplätze und besonders für E-Autos. Das punktgenaue Heizen macht bei der Wärmeabgabe den Unterschied – es schont den Akku und steigert die Reichweite bei kalten Temperaturen.
Vorgestellt wurden beide Innovationen in bewährter Weise von TITK-Arbeitsgruppenleiter Dr. Lajos Szabó, der diesmal seinen Sohn Daniel an seiner Seite hatte. Der 13-Jährige ist in Sachen Erfindergeist und Ideenreichtum ganz der Papa und durfte sich so über eine eigene Silbermedaille als Jugenderfinder freuen. Sein neuartiger, selbst entworfener und angefertigter Volumenregulator für Gitarristen eröffnet Musikern neue kreative Möglichkeiten auf der Bühne und könnte in Zukunft eine spannende Alternative zu den klassischen Volumenpedalen werden.


